Die Affäre um die Werbeblocker-Software AdBlock Plus zieht weitere Kreise. Nachdem zunächst hauptsächlich der Vermarkter YieldKit in die Kritik geraten war, weil er Geld an die Betreiberfirma des Browser-Addons AdBlock Plus gezahlt haben soll, damit die Anzeigen wieder eingeblendet werden, steht nun zunehmend auch der Branchenprimus Google in der Kritik, der das Gleiche für seine eigenen Werbeanzeigen tun soll.
Aufgrund Googles marktbeherrschender Stellung im Werbemarkt hätten Zahlungen an den Betreiber von AdBlock Plus eine andere Dimension, weshalb nun der Radiosender ORF Ö1 berichtet, dass die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) Ermittlungen gegen Google aufgenommen hat. Das Unternehmen werde des Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung verdächtigt, weil Google den Anbieter des Werbeblockers dafür bezahlt haben soll, Google-Werbung von der Blockade auszunehmen. Google könnte also seine Online-Werbeeinnahmen dazu nutzen, andere Werbetreibende benachteiligen zu lassen, weshalb der ORF Anzeige bei der BWB gestellt hat.
Auch der schweizer Online-Vermarkter Contaxe hat vor Kurzem Strafanzeige in der Sache AdBlock Plus gestellt, bei der es nach Contaxes Angaben um Betrugsstraftatbestände geht. Auf Nachfrage wollte man uns nicht mitteilen, ob sich die Anzeige gegen die Eyeo GmbH, Betreiber von Adblock Plus, oder/und gegen involvierte Online-Vermarkter richtet. Kritisiert werden in Contaxes Blog unter anderem Google, Yieldkit und United Internet, die alle im Verdacht stehen, sich von einer Blockade durch Adblock Plus freizukaufen.
