Shawn Hogan, einer der erfolgreichsten Affiliates in den USA, ist wegen Cookie-Dropping und Betrug bei der Nutzung des eBay-Partnerprogramms zu fünf Monaten Haft und einer Geldstrafe verurteilt worden. An die Haftstrafe schließt sich eine dreijährige Bewährungsstrafe an. Bereits seit dem Jahr 2006 hatte das FBI gegen Hogan ermittelt, weil er eBay um mehrere Millionen US-Dollar betrogen haben soll, indem er Besuchern seiner Webseiten eBay-Cookies unterjubelte, ohne dass diese auf die eBay-Banner geklickt hätten.
Die zusätzlich zur Haftstrafe vom Gericht angeordnete Geldstrafe beträgt nur 25.000 US-Dollar. Dabei bleibt es für Hogan aber nicht, denn eBay verklagte ihn auch zivilrechtlich und hier kam es zu einer außergerichtlichen Einigung, deren genaue Summe zwar nicht bekannt ist, aber deutlich höher als die durch das Gericht angeordnete Strafe sein dürfte. Am 14. Juli wird Hogan, der unter anderem das weltweit größte Online-Marketing-Forum Digitalpoint betreibt, seine Haftstrafe antreten.
Hogan betrieb seine Betrugsmasche nicht alleine, sondern zusammen mit Brian Dunning. Zusammen verdienten die beiden 35 Millionen US-Dollar mit eBays Partner-Programm, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Die Urteilsverkündung für Dunning wird auch noch in diesem Jahr erwartet. Ursprünglich drohten den beiden bis zu 20 Jahre Haft.
Hintergrund: Was ist Cookie-Dropping?
Cookie-Dropping bezeichnet eine Betrugsmethode im Affiliate-Marketing, die beim Cookie-Tracking ansetzt und für den normalen Internetnutzer nicht ersichtlich ist. Dabei geht es um das gezielte und automatische Platzieren von für das Tracking relevanten Cookies von Affiliate-Netzwerken, ohne dass die Nutzer etwas davon mitbekommen oder willentlich die beworbenen Webseiten aufrufen würden. In unserem Glossar gibt es eine ausführliche Beschreibung der verwendeten Techniken.

