Schlechte Nachrichten für Online-Vermarkter und Publisher, die ihre Webseiten mit Werbung monetarisieren möchten: der nach wie vor beliebte und weit verbreitete Firefox-Browser soll in Kürze in der Standardeinstellung Cookies von Drittanbieter-Webseiten pauschal blockieren und nur noch solche Cookies zulassen, die von der gerade aufgerufenen Webseite stammen. Da zahlreiche Online-Vermarkter in ihren Werbe-Codes Cookies setzen, um unter anderem ein genaues Targeting der einzelnen Nutzer zu ermöglichen, hat diese Entscheidung der Mozilla Foundation weitreichende Konsequenzen.
Die neue Cookie-Richtlinie wird mit der Firefox-Version 22 eingeführt, die im April 2013 als Entwicklerversion erscheinen soll. Ab wann Version 22 per Auto-Update an alle Nutzer ausgeliefert wird, steht noch nicht fest.
Zwar konnten Firefox-Nutzer auch bisher schon in den Einstellungen des Browsers Cookies von Dritten abweisen. Neu ist nun aber, dass dies zur Standardeinstellung für alle Nutzer wird und man dieses Verhalten explizit deaktivieren müsste, was erfahrungsgemäß so gut wie niemand macht.
Mike Zanei vom Internet Advertising Bureau IAB bezeichnet Mozillas Vorhaben als "ersten nuklearen Schlag gegen die Werbewirtschaft", während Jonathan Mayer, der Erschaffer der veränderten Cookie-Richtlinie für Firefox, darauf hinweist, dass sein Patch lediglich eine "etwas entspanntere" Policy als die sei, die Apples Browser Safari schon seit zehn Jahren habe.
Es bleibt abzuwarten, ob die Werbewirtschaft nun auf die letzten verbleibenden Alternativen wie Flash-Cookies ausweichen wird. Microsofts Internet Explorer und Googles Chrome-Browser akzeptieren Cookies auch weiterhin für Drittanbieter-Webseiten.
