
Während die Mozilla Foundation, die für die Entwicklung des Web-Browsers Firefox verantwortlich ist, im Februar 2013 noch sehr offensiv ankündigte, dass der Firefox-Browser ab Version 22 standardmäßig externe Drittanbieter-Cookies blockieren werde, die nicht von der aktuell aufgerufenen Webseite stammen, rudert man bei Mozilla nun erstmals öffentlich zurück.
In einem Interview mit dem AdExchanger (Quelle) berichten Mozillas CTO Brendan Eich und die Vizepräsidentin Denelle Dixon-Thayer vom aktuellen Stand der Implementierung des Cookie-Blocking-Patches in den Firefox-Browser, der in der mittlerweile aktuellen Browser-Version 23 noch immer auf sich waren lässt. Laut Brendan Eich werde der Patch immer noch in der Alpha-Entwicklungsphase des Browsers gehalten und habe es nicht in die Beta-Phase geschafft, weil sich bei den Tests der Alpha-Versionen durch zehntausende Nutzer ergeben habe, dass zu viele für die Nutzer sinnvolle Cookies blockiert und zu viele unerwünschte Cookies durchgelassen werden.
Denelle Dixon-Thayer fügte an, dass der Denkansatz, dass alle First-Party-Cookies (von der gerade aufgerufenen Domain) gut seien und alle Third-Party-Cookies (von externen Domains) schlecht seien, so nicht von der Mozilla Foundation geteilt werde.
Die Implementierung des im Juli 2013 vorgestellten Konzepts eines "Cookie Clearinghouse" würde den Nutzer auch eher verwirren als mehr Klarheit zu schaffen, so Dixon-Thayer. Man müsse nun erst überlegen, ob ein weiteres Konzept oberhalb des Cookie Clearinghouse sinnvoll sei oder ob dieses Konzept durch ein komplett anderes ersetzt werden müsse.
Dadurch wird die Blockierung von Drittanbieter-Cookies in Firefox vorerst weiter auf sich warten lassen, was Publisher und Online-Vermarkter freuen dürfte, die heftig gegen die Pläne der Mozilla Foundation protestiert hatten und sogar eine Petition starteten.