In einer gemeinsamen Aktion blenden seit heute Morgen zahlreichen große Nachrichtenseiten großflächige Warnhinweise auf ihren Webseiten ein, wenn die Besucher diese mit aktiviertem AdBlocker aufrufen. Dazu zählen überregionale Nachrichtenseiten wie Süddeutsche.de, FAZ.net, RP Online, Spiegel Online und Zeit Online, genauso die IT-Nachrichtenseiten Golem.de.
In einer Pressemitteilung von Spiegel Online heißt es dazu: "Wie alle Medien benötigten auch Online-Dienste eine stabile wirtschaftliche Basis, um hochwertige Inhalte produzieren zu können. Sie finanzieren sich über Werbung, deren Erlöse sich über Reichweite bemessen. Doch gegenwärtig verweigern etliche Nutzer Nachrichtenseiten wie Spiegel Online ihre wichtigste Einnahmequelle: Anzeigen".
Auf Golem.de werden Adblock-Nutzer mit folgendem Hinweis begrüßt (siehe auch Screenshot rechts):
Du benutzt einen Adblocker, weil dich Werbung nervt. Werbung, die sich über Inhalte legt, die ungefragt herumlärmt oder so schlecht programmiert ist, dass sie deine CPU auslastet und die Akkulaufzeit deutlich reduziert?
Das verstehen wir, und deshalb gibt es solche Werbung nicht auf Golem.de. Ganz ohne Werbung kann Golem.de aber nicht überleben. Werbung finanziert unsere Redakteure, unsere Entwickler, unsere Ausrüstung, den Strom – alles, was wir brauchen, um dir relevante, aktuelle, interessante Nachrichten und Hintergründe zu wichtigen IT-Themen liefern zu können. Und deshalb haben wir eine große Bitte: Bitte schalte deinen Adblocker auf Golem.de aus!
Die Entwickler von Adblock Plus haben heute bereits auf die Kampagne reagiert und teilten in einer Pressemitteilung mit, dass man es begrüße, dass die Nachrichten-Webseiten mit ihrer Kampagne Aufmerksamkeit auf das Thema Nutzerzufriedenheit mit Online-Werbung lenken. Till Faida, Mitgründer des Werbeblockers sagt dazu: "Die hohen Download-Zahlen und fast zehn Millionen aktive Nutzer unseres Add-ons in Deutschland zeigen, wie groß das Bedürfnis der Nutzer ist, eine neue Art von Online-Werbung zu etablieren. Die Online- Werbeindustrie ist aber leider zu einem großen Teil noch nicht innovationsfreundlich genug, um sich auf Alternativen zu blinkenden Bannern einzulassen." Da Qualitätsjournalismus durch Werbung finanziert werde, müsse daher ein Kompromiss zwischen Internetnutzern und Verlagen gefunden werden, wobei die Nutzer selbst Entscheiden sollen, welche Art von Werbung sie sehen.
Wie man als Webseitenbetreiber überhaupt erkennen kann, ob ein Nutzer einen AdBlocker installiert hat, haben wir hier auf VermarkterCheck.de schon vor anderthalb Jahren detailliert beschrieben.

